
Wasser:-
Der menschliche Körper besteht zu 50 bis 65 Prozent aus Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Unsere Fähigkeit, glücklich und gesund zu leben, ist abhängig von der Menge des Wassers, das wir trinken.
Um richtig zu funktionieren, brauchen wir jeden Tag 1,5 -2 Liter (8 Glas) Flüssigkeit. Im Allgemeinen trinken wir zu wenig. Durst ist ein schlechtes Alarmsignal des Organismus. Es wurde nachgewiesen, dass Menschen, die erst bei Durst trinken, nur Zweidrittel ihres eigentlichen Flüssigkeitsbedarfs nachfüllen. Trinken sollen wir präventiv, bevor wir Durst bekommen. Auch beim heutigen Überangebot verschiedener Getränke bleibt reines Wasser oder Mineralwasser das ideale Getränk.
Die äußerliche Anwendung des Wassers nennt man Hydrotherapie. Wir haben in Deutschland ein wunderbares Manual der Hydrotherapie in den Werken des Pfarrers Sebastian Kneipp. Hydrotherapie gehört zu den einfachsten natürlichen Heilmitteln, die auch zu Hause angewandt werden können.
Eine Besichtigungstour durchs Wasserwerk
Ihr Körpergewicht besteht zu 50 bis 65 Prozent oder auch mehr aus Wasser. Ihre Muskeln bestehen zu 75 Prozent aus Wasser, Ihr Gehirn zu 70 bis 85 Prozent. Ihre Knochen fühlen sich fest und hart an; und doch bestehen die Knochen eines lebenden Menschen fast zur Hälfte aus Wasser. Blut ist zu 93 Prozent aus Wasser.
Die meisten Menschen trinken nicht genug Wasser. Wenn Sie verstehen, wie Ihr Körper das Wasser einsetzt, werden Sie vielleicht dazu veranlasst, mehr zu trinken.
Obwohl es manchmal scheinen mag, als flösse das Wasser, das Sie trinken, geradewegs durch, stimmt das in Wirklichkeit nicht. Wir wollen einmal ein Glas Wasser auf seiner Reise durch den Körper begleiten.
Sie sind schwer am Arbeiten. Jede Ihrer Bewegungen verbraucht Wasser. Sie zwinkern – und Wasser benetzt Ihre Augen. Sie schlucken – und Wasser befeuchtet Ihre Speiseröhre. Wenn sie schwitzen, verlieren sie noch mehr Wasser.
Jeder Atemzug verringert den Wasservorrat Ihres Körpers. Wenn Sie etwa ein Prozent Ihres Körpergewichtes an Wasser verloren haben, sendet der Körper ein Signal: Sie haben Durst.
Oft wird dieses Signal als Hunger missdeutet. Nächstes Mal, wenn Sie Lust zum Naschen zwischen den Mahlzeiten verspüren, versuchen Sie es mit einem großen Glas Wasser – etwa 250 ml und schön kühl. Das könnte Ihre Gewichtsprobleme lösen.
Nichts löscht den Durst so gut wie Wasser. Eistee, Limonade, Colagetränke und alkoholische Drinks sind nichts als Wasser, mit Zucker und chemischen Reizstoffen angereichert. Nehmen Sie das Echte: reines Wasser, das kühlt und erfrischt.
Die Aufnahme des Wassers beginnt schon im Mund und geht in der Speiseröhre und im Magen weiter. Der Dünndarm nimmt einen Großteil des Wassers auf, von dort gelant es direkt in den Blutstrom. Der Rest geht in den Dickdarm, wo immer noch Wasser aufgenommen wird.
Das wasserreiche Blut reist durch die Pfortader bis zur Leber. Durch die mikroskopisch kleinen Leber-Sinusoiden gelangt es in die tiefliegende Vena Cava, die es in den rechten Herzvorhof bringt. Es wird im Herz durch die rechte Herzkammer gejagt bis zur Lunge, die eine Oberfläche von 70 m2 hat. Der osmotische Druck versorgt das Lungengewebe mit dem Wasser, das es für seine komplizierten Arbeitsgänge braucht. Zu den lebenswichtigen Funktionen der Lunge gehört der Transport von Kohlendioxyd aus den Luftbläschen zu den Bronchien, damit es ausgeatmet wird. Außerdem wird Sauerstoff von der Umgebung in die Luftbläschen gebracht. Das kann nur geschehen, indem diese Gase in einer Flüssigkeit gelöst werden. Das Lösungsmittel heißt Wasser.
Nach der “Reinigung” in der Lunge – Kohlendioxyd wird entfernt, frischer Sauerstoff zugeführt – wird das Blut in den linken Herzvorhof gepumpt. Von dort aus kommt es in die linke Herzkammer und dann in die Aorta. Ein Teil geht in den Kopf, ein Teil in die oberen Gliedmaßen, das meiste aber in den Rumpf und seine Organe. Der Rest geht in die unteren Gliedmaßen.
Zwei mittelgroße Arterien (Renal-Arterien), die von der mittleren Aorta abzweigen, leiten Blut in die Nieren. Das Herz pumpt in 24 Stunden etwa 2.000 Liter Blut in die Nieren. Da ein Erwachsener im Durchschnitt etwa fünf Liter Blut hat, liegt es auf der Hand, dass der gesamte Blutstrom in 24 Stunden etwa 400 mal durch die Nieren geht.
Dieses ständige Pumpen hält Sie und Ihr Herz gesund. Wenn Sie jeden Tag genug Wasser trinken, dann helfen Sie Ihren Nieren bei der Arbeit. An warmen Tagen brauchen Sie mehr als an kühlen Tagen.
Ihr Recycling-Zentrum
Gäbe es die Nieren nicht, die in Ihrem Körper das Wasser ständig wieder aufbereiten, dann müssten Sie täglich etwa 800 Glas Wasser trinken. Warum reichen aber acht Glas aus?
Das Herz lässt die fünf Liter Blut ungefähr einmal pro Minute zirkulieren. Das heißt, dass das Herz täglich 8.000 Liter pumpt, von denen 2.000 in die Nieren gehen. Der Großteil dieses Blutes muss das Nierengewebe ernähren, die Adrenalindrüsen und andere Gewebe in diesem Bereich. 200 dieser 2.000 Liter werden durch die 1,25 Millionen mikroskopisch feinen Filtereinheiten (Glomeruli) in jeder Niere hindurchgeführt. Aber nur eineinhalb Liter dieser Menge werden als Urin ausgeschieden. Der Rest der 200 Liter wird ins Blut aufgenommen. Da auch der Wasserverlust durch Urinausscheidung ersetzt werden muss, müssten also theoretisch 200 Liter täglich bzw. 800 Glas Wasser pro Tag getrunken werden. Das Recyclingsystem der Nieren bewahrt uns aber davor.
Außerdem verlieren wir an jedem Tag weitere Wassermengen durch die Haut (ca. 460 ml), die Lungen (ca 220 ml) und den Stuhlgang (ca 220 ml). Zu Schwankungen beim Wasserverlust kommt es durch Krankheit, erhöhte Aktivität und Temperatursteigerungen sowie Veränderungen der Luftfeuchtigkeit.
Der Filtermechanismus der Nieren setzt sich aus Millionen mikroskopisch kleiner Teile zusammen, die man Glomeruli nennt. Die Glomeruli erkennen Abfallprodukte wie z. B. Harnsäure, die entfernt werden müssen. Ständig filtern sie weitere Mineralstoffe und Chemikalien aus. Dann führen die Nieren die vom Körper benötigten Mineralstoffe wieder ins Blut zurück. Dadurch wird auch das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper auf dem günstigen Stand gehalten.
Wenn ein bestimmter Bereich Ihres Körpers mehr Wasser braucht, dann können die Nieren dieses liefern. Wenn Sie z.B. beim Sport schwitzen, dann sondert die Hirnanhangdrüse einen Stoff ab, der der Wasserausscheidung durch die Harnblase entgegenwirkt. Dieses Hormon signalisiert der Niere, dass mehr Wasser ins Blut gelangen soll. Dieses Wasser wird dann dorthin gebracht, wo es gebraucht wird. Als Ergebnis beobachten Sie einen hochkonzentrierten Urin, ein sehr wichtiges Signal dafür, dass Sie mehr Wasser trinken sollten.
Der Kamel-Komplex
Wie viel Wasser braucht Ihr Körper also an jedem Tag? Sie brauchen wenigstens so viel, wie Sie verloren haben. Ich habe schon den durchschnittlichen Wasserverlust pro Tag erwähnt – ca. 1,3 Liter durch die Nieren, 460 ml durch die Haut, 220 ml durch den Stuhlgang und 220 ml durch die Lungen. Das sind zusammen etwa 2 1/4 bzw. neun Glas Wasser zu je 250 ml.
Durch die Nahrung nimmt man pro Tag etwa 90 ml Wasser auf. Weitere 220 ml werden durch die Verdauung und den Stoffwechsel erzeugt. Das heißt, dass Sie nur fünf bis sechs Glas Wasser zu je 250 ml trinken müssen, um Ihren Wasserhaushalt stabil zu halten.
Noch sicherer ist es aber, mehr als das zu trinken, sogar doppelt so viel ist gut. Wenn Sie nicht gerade herz- oder nierenkrank sind, dann werden Ihre Nieren das nicht benötigte Wasser wieder ausscheiden.
Durst ist bei den wenigsten Menschen ein exakter Anzeiger des Körpers, dass Wasser benötigt wird. Die meisten Tiere werden nach einer Zeit des Wasserentzugs oder des starken Wasserverlustes durch Bewegung ihr Bedürfnis nach Wasser stillen, indem sie ausgiebig trinken. Menschen ersetzen nur Zweidrittel ihres tatsächlichen Bedarfs.
Man muss sich also zum Trinken zwingen, damit man das letzte Drittel auch ersetzt.
Wassermangel bringt schließlich den Wärmehaushalt des Körpers durcheinander und jagt die Körpertemperatur hoch. Zu einem Erschöpfungszustand kommt es, wenn die Körpertemperatur über 38, 9° C ansteigt. Übermüdung kann durch genügend Wassertrinken vermieden werden. Wenn Sie “dickes Blut” haben, dann versuchen Sie es mit mehr Wassertrinken.
Wissenschaftler haben untersucht, wie Arbeiter und militärisches Personal in heißen Wüstengebieten beim Arbeiten und Marschieren reagieren. Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass es weniger Erschöpfung gibt und der Erfolg eher gewährleistet ist, wenn die Leute regelmäßig zum Trinken aufgefordert werden.
Was man bis vor kurzem nicht wusste: auch bei Kälte und Frost ist es wichtig, sich zum Trinken zu zwingen, besonders beim Bergsteigen.
Das wurde deutlich, als Hillary im Jahre 1953 zum ersten Mal den Mount Everest bestieg. Beim Klettern im Hochgebirge geht das Wasser durch Schwitzen verloren, aber noch mehr durch Atmung. Der Erfolg, den Hillary mit seiner Expedition hatte, ist auf seine “Geheimwaffe” zurückzuführen. Jeder seiner Männer hatte einen batteriebetriebenen Schmelzapparat für Eis bei sich und trank 2,5 bis 3,5 Liter Wasser pro Tag. Die Bergsteigergruppe aus der Schweiz, die es einige Monate vorher nicht geschafft hatte, den Gipfel zu besteigen, hatte während der letzten drei Klettertage weniger als einen halben Liter Wasser pro Tag und Mann angesetzt.
Den Soldaten helfen
Haben Sie den Eindruck, dass Sie sich öfter mit Krankheiten anstecken, als Ihnen zusteht? Fangen Sie jede Erkältung, die Ihnen über den Weg läuft, und jeden Keim, der seine Runde dreht? Haben Sie häufig Blasenentzündung? Wenn ja, dann trinken Sie wahrscheinlich nicht genug Wasser.
Ihr Körper besitzt einen eingebauten Abwehrmechanismus gegen Krankheiten. Sobald ein Keim anzugreifen beginnt, springen die Lymphozyten und andere weiße Blutzellen herbei. Sie umringen den Feind, umzingeln und zerstören ihn. Doch sie können die Infektion nur dann bekämpfen, wenn Sie genügend Wasser im Blut haben. Wasser ist eins der besten Vorbeugungsmittel, das Sie einnehmen können, um gesund und jung zu bleiben. Blutgerinnsel und sogar Schäden an den Gefäßwänden können von unzureichender Wasserversorgung herrühren. Zu wenig Wasser im Urin führt zu einem Stau in der Blase. Das stört die Arbeitsweise der Blase und macht sie anfällig für Infektionen. Bei Rauchern werden durch die Nieren Kohlenrückstände ausgeschieden und können zum Blasenkrebs führen. Eine einfache Maßnahme – Wassertrinken – kann all diese Blasenprobleme verhindern.
NEWSTART ®
Im Jahre 1977 erfüllte sich der Traum einer Gruppe begeisterter adventistischer Ärzte und Pädagogen. Im wunderschönen Sierra Nevada Gebirge, im Norden Kaliforniens, gründeten sie das Weimar Institut – ein Zentrum für präventive Medizin. Dieses Institut arbeitet nach dem Modell des „Battle Creek Sanitarium und Hospital“, das im Jahre 1877, also genau 100 Jahre vorher, von John Harvey Kellogg gegründet wurde. Das Battle Creek Sanitarium und Hospital war damals das renommierteste Gesundheitszentrum Amerikas, das viele berühmte Persönlichkeiten wie Henry Ford, John D. Rockefeller, Thomas Edison, George Bernard Shaw u.a. besucht haben.
Einer der ersten Gäste des Weimar Instituts erfand den Begriff NEWSTART ® – ein englisches Akronym für „Neubeginn“, das an die acht wichtigsten „Ärzte“ erinnert, die als natürliche Mittel zur Erhaltung oder Wiederherstellung unserer Gesundheit dienen.
Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege benutzt auch das Akronym WERTVOLL (Wasser, Ernährung, Ruhe,
Trimmen, Vertrauen, ohne Drogen leben, Licht, Luft).
Nutrition (Ernährung)
Exercise (Bewegung)
Water (Wasser)
Sunlight (Sonnenlicht)
Temperance (Mäßigkeit)
Air (Frische Luft)
Rest (Ruhe)
Trust (Gottvertrauen)
Text mit freundlicher Genehmigung von: Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.
Quelle: http://www.dvg-online.com/NEWSTART/Kurzuebersicht.html